„Lottogewinn, Erbschaft, Hilfe bei Überweisung, Vorauszahlungsbetrug“

Immer wieder erreichen die deutschen Auslandsvertretungen in Spanien Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, die Betrugsdelikten zum Opfer gefallen sind. Dabei häufen sich in jüngster Vergangenheit insbesondere die folgenden Vorgehensweisen:

Ziel von kriminellen Gruppen ist es, sich Geld überweisen zu lassen. Hierzu locken sie ihre potenziellen Opfer mit angeblichen Erbschaften oder Lottogewinnen sowie lukrativen Geldtransfers, zu deren Abwicklung sie die Vorauszahlung einer Bearbeitungsgebühr verlangen. Nach Erhalt der ergaunerten Zahlungen verschwinden sie in aller Regel spurlos.

Eine andere Strategie besteht darin, die Kontoverbindungen potenzieller Opfer zu erfragen und im Anschluss mittels gefälschter Unterschriften bzw. gefälschter Überweisungsaufträge Geldbeträge abzubuchen.

Die Täterinnen und Täter treten meist per E-Mail, Telefax oder mittels spanischer Mobilfunknummern (beginnend mit 0034 6 ...) an ihre potenziellen Opfer heran, geben sich als Anwaltskanzlei, Bankhaus o.ä. aus und nutzen regelmäßig die anonymisierte Bezahlung durch Western Union, um ihre Identität zu verschleiern. Der Schriftverkehr ist oft aus Fragmenten in Deutsch und Englisch zusammengesetzt, häufig mit üppigen Stempeln verziert und zeichnet sich durch knappe Zahlungsfristen aus, um Druck auszuüben.

Die deutschen Auslandsvertretungen in Spanien warnen davor, auf Angebote einzugehen, die ungefragt an Sie herangetragen werden. Unsere Empfehlungen:

• Antworten Sie nie auf derartige Schreiben und nehmen Sie keinerlei Kontakt auf.
• Geben Sie unter keinen Umständen Daten wie Bankverbindungen oder Firmeninterna weiter. Bewahren Sie grundsätzlich wichtige Dokumente wie Bankunterlagen, Pässe, Personalausweise, Policen oder auch Briefbögen Ihrer Firma sicher auf. Geben Sie diese nicht aus der Hand – auch nicht in Kopie.
• Reisen Sie nicht zum Abschluss derartiger „Geschäfte“ ins Ausland. Es besteht ein hohes Risiko – sogar für Ihre persönliche Sicherheit.

Haben Sie Zweifel oder sind Sie durch geleistete Zahlungen geschädigt, wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle. Weitere Informationen finden Sie hier und auf der Webseite vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland.